Angst vor Ausschreitungen, erste Ergebnisse und Skandale Die Vereinigten Staaten starten mit Bangen in den Wahltag

WASHINGTON. Vor der US-Präsidentschaftswahl haben Geschäftsinhaber ihre Läden in der Washingtoner Innenstadt verbarrikadiert, um sich vor Ausschreitungen zu schützen. Auch das Weiße Haus, das Finanzministerium sowie weitere Schlüsselorte in der Hauptstadt der Vereinigten Staaten wurden der Washington Post zufolge mit Blick auf mögliche Unruhen befestigt – beispielsweise das Naval Observatory, das Marinestützpunkt und Forschungslabor in einem ist.

„Wir werden in dieser Stadt keine Gewalt dulden“, kündigte die Polizeichefin von Washington D.C. am Montag an. Weder Sachbeschädigung, noch Angriffe auf die öffentliche Sicherheit oder den Wahlvorgang würden an diesem Tag toleriert. „Jeder sollte wissen, daß wir uns auf sehr verschiedene Szenarien eingestellt haben und die richtigen Leute auf dem Posten haben, um die Stadt zu schützen.“

Auch in Florida werden Polizeiabsperrungen errichtet

Doch nicht nur in Washington herrscht am Wahltag Nervosität. Auch in Palm Beach, Florida, von wo aus Präsidentschaftskandidat Donald Trump (Republikaner) die Auszählung verfolgen wird, seien die Sicherheitsmaßnahmen erhöht. So errichte die Polizei außerhalb des Messegeländes der Stadt Straßensperren.

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„Uns ist wohl bewußt, daß die Augen der Welt in dieser Wahlnacht auf uns gerichtet sind, weil Trump sich bei uns aufhalten wird“, teilte die Verwaltung von Palm Beach dem öffentlichen TV-Kanal NBC mit. Bürger und Besucher der Stadt sollten wissen, daß sie sicher in der Stadt seien.

Erste Stimmauszählung in New Hampshire abgeschlossen

Unterdessen hat die erste Gemeinde in den Vereinigten Staaten einer alten Tradition folgend ihre Stimmauszählung bereits abgeschlossen. Von den sechs US-Bürgern in Dixville Notch, New Hampshire im Nordesten der USA, die um Mitternacht am Dienstag wählten, entfielen drei auf die amtierende Vizepräsidentin Kamala Harris (Demokraten) und drei auf Trump.

In Dixville Notch, New Hampshire, wurde bereits ausgezählt: Es steht unentschieden. Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Charles Krupa
In Dixville Notch, New Hampshire, wurde bereits ausgezählt: Es steht unentschieden. Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Charles Krupa

Diese hatten erst kurz zuvor ihre letzten Wahlkampfauftritte absolviert – Harris in der Nähe von Philadelphia, Pennsylvania und Trump in den drei Bundesstaaten North Carolina, Pennsylvania und Michigan. Sowohl der Republikaner als auch die Demokratin setzten in ihren Reden auf maximale Mobilisierung.

„Wenn wir Pennsylvania gewinnen, gewinnen wir die Wahl. Dann haben wir es geschafft“, rief Trump der Menge während seiner Rede in Reading, unweit von Philadelphia, zu. Harris auf der anderen Seite, die ihren Wahlkampfabschluß nur knapp 40 Kilometer entfernt von ihrem Konkurrenten, in Allentown, feierte, mahnte ihre Anhänger: „Wenn wir einen Unterschied bei dieser Wahl machen wollen, brauchen wir jeden in diesem Staat an der Wahlurne.“ Ein Großteil der Beobachter erwartet ein extrem knappes Rennen zwischen Trump und Harris.

Tod eines Eichhörnchens rückt Demokraten in schlechtes Licht

Zuletzt hatte der Todesfall eines Eichhörnchens im Bundesstaat New York im Wahlkampf für Aufsehen gesorgt. Die Umweltbehörde dort hatte das Tier am Wochenende einschläfern lassen, weil angeblich Verdacht auf Tollwut bestand. Die Besitzer des Grauhörnchens, die den Nager seit sieben Jahren in ihrem Haus hielten, zeigten sich verzweifelt über den Schritt.

Der Republikanische Vizekandidat J.D. Vance wählt in seiner Heimat Ohio. Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Carolyn Kaster
Der Republikanische Vizekandidat J.D. Vance wählt in seiner Heimat Ohio. Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Carolyn Kaster

Politiker wie der republikanische Vizekandidat J.D. Vance machten die Demokraten für den Vorfall verantwortlich. „Ich weiß, daß Donald fuchsteufelswild wegen dem Eichhörnchen ist“, betonte Vance am Wochenende der New York Post zufolge bei einem Wahlkampfauftritt.

Aber auch der Multimilliardär und Unternehmer Elon Musk gab den Demokraten die Schuld an dem Ereignis, das im Internet zehntausende Menschen aufregte. „Wie kann es sein, daß wir im Land der Freien leben und die Regierung einfach mit Waffen in dein Haus einbrechen und deine Tiere umbringen kann? Wenn sie das mit deinem Haustier machen können, was können sie dann mit dir machen?“, fragte er am Montag im Gespräch mit dem Podcaster Joe Rogan. (fw)

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