JENA. Eine Gruppe Linksextremer hat am Sonnabend die Jenaer Burschenschaft Germania überfallen und dabei mindestens drei Personen verletzt. Nach Angaben der Polizei drangen etwa 20 Personen in das Gebäude der Studentenverbindung ein. Einer der Angreifer konnte festgehalten und der Polizei übergeben werden.
Der festgehaltene Tatverdächtige ist ein 29jähriger aus Jena und war bereits zuvor polizeilich in Erscheinung getreten. Er hat zudem Kontakte zur Jenaer Antifa-Szene, wie die Behörde der JUNGEN FREIHEIT bestätigte.
Ein Mitglied der Studentenverbindung schilderte der JF das Geschehen: Demnach versammelten sich die Angreifer gegen 17 Uhr vor der Einfahrt des Verbindungshauses, klingelten und gaben vor, in der Burschenschaft etwas trinken zu wollen.
Angreifer stürmten ins Gebäude
Ein Mitglied der Burschenschaft sei daraufhin zu der Gruppe getreten und habe sich mit ihr unterhalten wollen. Dabei sei allerdings schnell deutlich geworden, daß die fremden Personen nicht wegen eines Kneipenabends gekommen waren – so hätten sich mehrere von ihnen mit Schals das Gesicht verhüllt.
Der Verbindungsstudent versuchte daraufhin, ins Gebäude zu flüchten und das Eingangstor hinter sich zu schließen. Die vermummte Gruppe attackierte ihn und drängte sich durch das halbgeöffnete Tor.
An der Eingangstür sei es dann zu einer zweiten Auseinandersetzung gekommen. Die insgesamt sechs Bewohner und Besucher der Burschenschaft versuchten, die Angreifer daran zu hindern, ins Gebäude zu kommen. Da diese jedoch deutlich in der Überzahl waren, seien sie durch die Tür gestürmt und hätten die Besucher attackiert. Dabei hätten sie linksextreme Parolen gerufen und ihre Opfer als „Nazischweine“ beschimpft, die sie „kriegen“ würden.
Linksextreme flohen vor Polizei
„Wir sind dabei glücklicherweise glimpflich davongekommen“, betonte ein Germania-Korporierter. Insgesamt hätten drei Personen Schläge und Tritte abbekommen. Auch ein im Eingangsbereich hängendes Bild sei zu Bruch gegangen.
Nachdem die Angreifer erfuhren, daß einer der Besucher die Polizei alarmiert hatte, flohen sie. Den Burschenschaftern gelang es anschließend, eine Person zu verfolgen und bis zum Eintreffen der Polizei festzuhalten.
„Wir glauben nicht, daß sich dieser Angriff spezifisch gegen uns richtete“
Später hätten sie erfahren, daß es am gleichen Abend auch Versuche gegeben habe, in andere Studentenverbindungen einzudringen. „Wir glauben nicht, daß sich dieser Angriff spezifisch gegen uns richtete“, sagte das Germania-Mitglied. Es habe im Vorfeld keine Drohungen oder Ankündigungen gegen die Verbindung gegeben. Der letzte Angriff auf das Haus sei bereits vier Jahre her. „Da die Personen nur sehr dürftig vermummt und zudem unbewaffnet waren, vermuten wir nicht, daß der Angriff von langer Hand geplant war. Wahrscheinlich ist diese Attacke eher aus einer spontanen Bierlaune heraus entstanden“, betonte der Korporierte.
Die Kriminalpolizei Jena hat nun die Ermittlungen aufgenommen. In der Vergangenheit ist es immer wieder zu Angriffen auf Burschenschafen und andere Studentenverbindungen gekommen. Im Februar beschädigten mutmaßlich linksextreme Täter die Rolläden, Fenster und eine Tür der Mainzer Burschenschaft Germania zu Halle. Zudem wurde die Fassade mit dem Schriftzug „Nazischweine“ beschmiert. (lb)
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Quellenlink : Angreifer haben Verbindungen zu Antifa Linksextreme stürmen Burschenschaft in Jena