WIESBADEN. Die Zahl der berufstätigen Rentner in Deutschland hat die Millionenmarke geknackt. Während vor zehn Jahren noch 660.000 Menschen im Alter von 67 Jahren und älter einem Beruf nachgingen, waren es 2021 bereits 871.000 und 2023 sogar 1.049.000 Senioren.
Das ist für diesen Zeitraum eine Steigerung von 50 Prozent, wie die Neue Osnabrücker Zeitung am Mittwoch unter Berufung auf Zahlen berichtete, die das Bündnis Wagenknecht (BSW) vom Statistischen Bundesamt abgefragt hatte.
Wagenknecht klagt über „Maloche bis zum Lebensende“
„Unser aktuelles Rentensystem ist respektlos gegenüber der Lebensleistung derjenigen, die jahrzehntelang eingezahlt haben“, echauffierte sich BSW-Chefin Sahra Wagenknecht auf X über die Zahlen. Statt „Maloche bis zum Lebensende“ brauche es eine Rentenreform nach dem Vorbild Österreichs.
Unser aktuelles Rentensystem ist respektlos gegenüber der Lebensleistung derjenigen, die jahrzehntelang eingezahlt haben. Statt Maloche bis zum Lebensende brauchen wir eine große Rentenreform nach dem Vorbild Österreichs.https://t.co/GsM5kWYwca
— Sahra Wagenknecht (@SWagenknecht) July 24, 2024
Erst Anfang der Woche war bekannt geworden, daß über eine Million Senioren in Deutschland eine monatliche Rente von weniger als 1.000 Euro erhalten – nach 45 Jahren Beitragszahlung. Bei einer Gesamtzahl von 5,24 Millionen Rentnern mit einer derart langen Versicherungsgeschichte mache dies annähernd 20 Prozent aus.
Nach 45 Jahren Einzahlen: Jeder fünfte Rentner kriegt weniger als 1.200 Euro
Auch in diesem Fall hatte ursprünglich das BSW nachgefragt. Die Zahlen ergaben sich aus einer Antwort auf eine Anfrage der Abgeordnetengruppe im Bundestag. Im Vergleich seien die neuen Bundesländer besonders von dem Problem betroffen.
In Sachsen beispielsweise bezögen von insgesamt 363.000 Langzeitversicherten 145.000 eine Rente unter 1.200 Euro monatlich. „Daß jeder fünfte Rentner nach 45 Arbeitsjahren sogar weniger als 1.200 Euro Rente bekommt, ist ein politischer Skandal“, klagte Wagenknecht der Presseagentur dpa zufolge über die Enthüllungen.
Vorbild: Österreich
Bei ihren Auftritten und Reden zeigte sich Wagenknecht in der Vergangenheit immer wieder angetan vom Rentensystem Österreichs. Dort lag die durchschnittliche Altersrente 2022 bei 1.751 Euro brutto, während sie in Deutschland bei 1.177 Euro brutto angesetzt wurde, wie die Gewerkschaft IG Metall unlängst vorrechnete. In der Alpenrepublik befindet sich der Beitragssatz bei derzeit 22,8 Prozent und ist damit höher als die 18,6 Prozent hierzulande.
Zudem zahlen in Österreich fast alle nach dem Modell der „Einheitsrente“ in die Kasse ein. In Deutschland sind Beamte und Selbständige hingegen vom gesetzlichen Rentenbeitrag ausgenommen. Zuletzt hatte sich Wagenknecht daher für einen Volksentscheid über ein Rentensystem nach dem Vorbild Österreich ausgesprochen. (fw)
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Quellenlink : Altersarmut in Deutschland: Altersarmut in Deutschland Zahl der arbeitenden Rentner knackt Millionenmarke