BERLIN. Unmittelbar, nachdem die AfD mit ihrer Parteivorsitzenden Alice Weidel eine Kanzlerkandidatin nominiert hat, zeigt sich, daß diese Entscheidung auf Wohlwollen bei den Wählern trifft.
Das Meinungsforschungsinstitut Insa fragte kurz darauf im Auftrag der Bild-Zeitung, wer von den vier Bewerbern – neben Weidel Amtsinhaber Olaf Scholz (SPD), Oppositionsführer Friedrich Merz (CDU) und Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) – nächster Regierungschef werden sollte.
Die meisten Deutschen wünschen sich Merz. Allerdings liegt er mit 21 Prozent deutlich hinter den Werten von CDU/CSU zurück. Denn die kommen bei Insa in der Sonntagsfrage derzeit auf 32 Prozent.
Weidel im Osten deutlich vorn
Nur drei Punkte dahinter folgt bereits Alice Weidel auf dem zweiten Platz. Die 45jährige wünschen sich 18 Prozent im Kanzleramt. Das sind fast genauso viele, wie derzeit die AfD wählen wollen (19 Prozent). Sie liegt damit vor Amtsinhaber Scholz, den 15 Prozent auch in den kommenden vier Jahren als Regierungschef sehen möchten. Über Habeck sagen das 14 Prozent. Der Grünen-Politiker liegt damit zwar auf dem letzten Platz, erhält aber mehr Zustimmung als seine Partei, die aktuell nur zwölf Prozent wählen wollen.
Besonders auffällig: In Ostdeutschland liegt Weidel deutlich in Führung. Zwischen Ostsee und Erzgebirge wünschen sich 25 die AfD-Chefin als nächste Kanzlerin. Dahinter folgen Scholz (18 Prozent), Merz (16 Prozent) und Habeck (elf Prozent).
Merz wird Kanzler, glauben die meisten
In der alten Bundesrepublik dagegen liegt Merz mit 22 Prozent sechs Punkte vor Weidel. Die AfD-Vorsitzende kommt allerdings auch hier auf mehr Zustimmung als Scholz und Habeck (je 15 Prozent).
Wer aber wird nun nach der voraussichtlichen Bundestagswahl am 23. Februar nächster Kanzler? Geht es nicht nach den Wünschen der Wähler, sondern nach deren Erwartungen, rechnen 44 Prozent damit, daß dies Friedrich Merz sein wird. Nur elf Prozent glauben an Scholz. Trotz Brandmauern erwarten immerhin neun Prozent eine Kanzlerschaft Weidels, und fünf prognostizieren dies für Habeck. (fh)
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Quellenlink : AfD-Chefin beliebt Weidels gute Werte beim Kampf ums Kanzleramt