AfD-Bundesparteitag: AfD-Bundesparteitag Alice Weidel zum Fall Krah: „Manchmal ist es nötig, Spieler vom Feld zu nehmen“

ESSEN. Im Gespräch mit der JUNGEN FREIHEIT zieht die frisch im Amt bestätigte AfD-Bundessprecherin Alice Weidel ein positives Resümee des Essener Bundesparteitages. Sie nahm auch noch einmal Stellung zu ihren in Anspielung auf den Fußball getätigten Äußerungen, die AfD brauche mehr „Team-Play“.

Sie habe in ihrer Rede bewußt auch „die unangenehmen Dinge angesprochen“, so Weidel. Sie habe die Fehler des EU-Wahlkampfes offen benennen wollen. „Es ist nicht gut gelaufen, es hätte deutlich besser laufen können.“ In Bezug auf Maximilian Krah als umstrittenem Spitzenkandidaten, dem Beobachter zu einem erheblichen Teil einen mißlungenen Wahlkampf anlasten, meinte Weidel: Wenn jemand auf der Ersatzbank lande, „dann fliegt er nicht gleich aus dem Kader“. Man solle aber immer „eine Tür offen halten“, womit sie die Möglichkeit einer zweiten Chance für Krah andeutet.

Weidel: „Politik ist ein Mannschaftssport – man muß sich auch an gewisse Regeln halten“

Maximilian Krah waren – neben deplazierter Interviewäußerungen zur Waffen SS – vor allem ständige Alleingänge vorgeworfen worden und sich nicht an Absprachen gehalten zu haben. Weidel betont im JF-Gespräch, Politik sei ein „Mannschaftssport“: „Da muß man sich eben auch einordnen, einreihen und sich auch an gewisse Regeln halten.“ Sie habe das ganz bewußt in ihrer Bewerbungsrede hervorheben wollen.

Parteitag so diszipliniert wie nie: „Die AfD ist erwachsen geworden“

Zum unerwartetet geeinten und disziplinierten Parteitagsverlauf mit deutlichen Mehrheiten für die Kandidaten des Bundesvorstandes kommt Weidel zur Bewertung, die Partei sei „erwachsen“ geworden. Das sei auch auf die geschlossene Führung zurückzuführen, so Weidel. Die regelmäßigen gemeinsamen Landessprecherkonferenzen bewährten sich, um strittige Fragen frühzeitig auszuräumen. „Es läuft glatt durch – und so wollen wir das auch fortführen“, so Weidel. Die kollegiale Zusammenarbeit mit Tino Chrupalla habe sich ebenfalls bewährt.

Unruhigen Landesverbänden wird mit Mediatoren geholfen

Ein weiteres Mittel, um die Partei zu professionalisieren und Konflikte zu befrieden, sei der Einsatz besonders geschulten Vermittlern, so Weidel. „Wenn es Probleme in Landesverbänden gibt, dann werden dort professionelle Mediatoren reingeschickt, um strittige Punkte abzumoderieren.“ (hpr/vo)

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