11.500 Salafisten in Deutschland Behörden: Islamistische Influencer ködern im Netz deutsche Mädchen

MÜNCHEN. Salafisten versuchen im Netz, junge Frauen zum radikalen Islam zu bringen. Immer öfter mit Erfolg. Die ultrakonservativen Vorstellungen werden ganz modern von Influencern in sozialen Netzwerken verbreitet. Ziel: Die Opfer sollen sich verhüllen, Männern gehorchen und Kinder gebären.

Ermittler können nicht sagen, wie oft es passiert. Daß die Fälle zuletzt aber stark zugenommen haben, ist gesichert. Und die Opfer der Radikalisierung werden immer jünger. Das Einstiegsalter liege inzwischen bei 14 bis 15 Jahren, heißt es in einem Bericht des Bayerischen Rundfunks. Auch das Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung in Oberösterreich machte diese Beobachtung.

Exklusiv berichtete die JF im November über einen geheimen Bericht der Behörde. Dieser spricht von katholischen Mädchen, die überredet werden, zum radikalen Islam zu konvertieren. Danach würden sie rasch an Moslems verheiratet, mit dem Ziel, „Kämpfer zu gebären“. Die Radikalisierungen sollen im Internet stattfinden.

11.500 Salafisten in Deutschland

Eine Szene-Aussteigerin erzählt nun im BR, wie diese Radikalisierungen ablaufen. Männliche und weibliche Influencer mit zehntausenden Followern verbreiten Propaganda und stellen sich in sozialen Netzwerken als religiöse Autoritäten dar. „Wenn man viel über den Islam redet, dann denken junge Mädchen, man ist ein Gelehrter“, zitiert der Bericht die anonyme Insiderin. Die vermittelten Botschaften sind brisant. „Frauen können arbeiten, aber mit Kontrollen“, predigt ein Salafist etwa auf TikTok. Doch die Influencer hätten kein echtes Interesse an den Mädchen. „In dem Moment, wo du zum Islam konvertierst, wirst du fallen gelassen“, wird die Aussteigerin zitiert.

Ein Sprecher des Verfassungsschutzes in Bayern ergänzt: „Zu Beginn werden einfache Fragen aus dem Alltag genutzt – zum Beispiel Partnersuche, Kindererziehung oder Kleidung. Frauen werden durch solche Themen angelockt, und erst später folgt die Ideologisierung.“ Wie ernst das Problem ist, wird anhand einer Zahl besonders deutlich: So sprechen Behörden allein in Deutschland von 11.500 hier lebenden bekannten Salafisten. (rr)

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